Ever-Present Phantom Thing
Gyde Becker
Elise Beutner
Wiebke Herrmann
Jan Kunze
Ruben Müller
Eröffnung: Freitag, den 11.4.2025, 18 Uhr
12.4. - 23.5.2025

Ever-Present Phantom Thing
(Finding Narratives Chapter I-IV)
In einem „postfaktischen Zeitalter“ muss die Grenze zwischen Fiktion und Wahrheit auf allen Ebenen neu ausgelotet werden, sowohl psychologisch und politisch als auch künstlerisch. Wir suchen nach Erzählungen.
Über den Kunstwerken dieser Ausstellung thront ein abstraktes Schloss: es steht für etwas Unsagbares, das schwer zu fassende Unbenannte. Ein „allgegenwärtiges Traumgebilde“ – oder, wie Emily Brontë (1818-1848) es treffend nannte - eines jeden „ever-present phantom thing“.
So fragil seine Form erscheint, so schwer ist es abzuschütteln. Von hier aus gilt es, sich in die einzelnen Räume dahinter vorzutasten. Einem Archäologen gleich, der detektivisch die Wände eines alten Wehrganges abtastet, können die Besucherinnen und Rezipienten ihre Erzählungen in den Abständen aufspüren: Die Sujets sind da, die Fabeln müssen noch geschrieben werden.
Finding Narratives
Die Künstlergruppe Finding Narratives, das sind Gyde Becker, Elise Beutner, Wiebke Herrmann, Jan Kunze und Ruben Müller. Sie alle verbindet das gemeinsame Studium an der Dresdner Kunstakademie und das Leben und künstlerische Schaffen in Dresden. Die gemeinsame Arbeit begann vor zwei Jahren unter dem vorläufigen Titel „The Game is Afoot“ – etwa: „Die Jagd/das Spiel hat begonnen!“ – Ein Ausruf Heinrich des V. im gleichnamigen Shakespearestück, dessen wohl berühmtester Rezitator Sherlock Holmes ist. Das Spiel hat begonnen, wo findet man die Erzählungen?
In den für jede Ausstellung neu erstellten „Chapters“ werden die Arbeiten kapitelweise im Raum arrangiert. Dabei verwischt die Autorenschaft, inhaltliche und formale Gemeinsamkeiten zitieren und kommentieren sich, ohne dass dem Betrachter die Suche nach der für ihn gültigen Erzählung abgenommen wird. Gerade in den Abständen, in den Räumen zwischen den Schichten der Geschichte, können Spuren gefunden werden.
Die Ausstellung wird gefördert von der Hermann-Ilgen-Stiftung.
